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Übernahme von langer Hand vorbereitet

Übernahme von langer Hand vorbereitet

21.02.2007 - Überlingen

Bei der Braunwarth Aufrollsysteme GmbH im Überlinger Gewerbegebiet war das jedoch ganz anders. "Das war ein vorbildlicher und reibungsloser Verlauf", meint Jürgen Kugler. Sehr effektiv sei die Übernahme des Unternehmens gewesen, nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch vom zeitlichen Ablauf her. Seit Anfang 2006 lenkt Kugler die Geschicke des Spezialunternehmens für Schlauchaufrollsysteme. Er übernahm das Unternehmen vom bisherigen Inhaber und Geschäftsführer Dieter Braunwarth, der sich in den Ruhestand verabschiedete.

Dass der Übergang reibungslos vonstatten ging, ist für Jürgen Kugler kein Zufall. Bereits zwei Jahre vor der Übernahme stieg er bei dem Überlinger Unternehmen als Berater ein. Das Ziel, die Leitung Anfang 2006 zu übernehmen, stand damals schon fest. So hatte Kugler genug Zeit, Strategiepläne zu entwickeln und die internen Abläufe kennen zu lernen. "Ich konnte die Stärken und Schwächen des Unternehmens und der Mitarbeiter in dieser Zeit genau analysieren", meint der 44-Jährige aus Salem. Ein "Pokern" blieb bei der Geschäftsübernahme aus, wie Kugler erklärt: "Beide Seiten hatten einen gemeinsamen Rechtsanwalt." So sei immer die Zukunft der Firma im Vordergrund gestanden. Sicherheit auf beiden Seiten und Transparenz, aber keine taktischen Spielchen standen daher an oberster Stelle.

(v.l.nach recht Frau Kugler, Herr Jürgen Kugler, Herr Udo Kugler)"Wir haben hier ein sehr tolles Modell gefunden", meint Kugler, dessen Frau Katja und Bruder Udo Kugler ebenfalls im Unternehmen arbeiten. Denn nur so sei es möglich gewesen, "sich mit vollem Elan auf die neuen Ziele zu konzentrieren". In seinem ersten Jahr als Geschäftsführer steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um zehn Prozent. "Wir möchten personell expandieren", erklärt Kugler, der derzeit 15 Mitarbeiter führt.
Oberste Maxime ist für den Unternehmer aber "absolute Topqualität". Denn als Hochpreisanbieter müssten die Qualitätsmerkmale stimmen. Daher setzt die Firma auch auf den Produktionsstandort Deutschland. "Wir tun sehr viel für die Region", betont Kugler. So kommen alle Zulieferer aus der unmittelbaren Umgebung.
Die Aufrollsysteme liefert das Unternehmen nicht nur an die deutsche Automobilindustrie, darunter Mercedes und BMW. Auch in den Beneluxstaaten und in Österreich sind die Schlauchsysteme gefragt, die auch in Großküchen oder in der Ölbranche ihren Einsatz finden. Neue Absatzmärkte außerhalb Europas zu ergründen, ist eine Aufgabe, die sich Kugler gestellt hat.

Erfahrungen hat er zuvor einige gesammelt. Nach seinem abgeschlossenen Studium der Betriebswirtschaftslehre im Jahr 1986 arbeitete er eineinhalb Jahre in Los Angeles als Controller. Weitere Tätigkeiten in verschiedenen Firmen wie bei Dornier kamen hinzu, bis sich Kugler mit einer Multimedia- und Werbeagentur selbstständig machte. "Ich habe aus vielen Bereichen etwas mitgenommen", blickt der Geschäftsführer zurück. Auf das Ziel, einmal selbst eine Firma zu leiten, habe er immer hingearbeitet. So spricht Kugler heute von einem Traumjob. "Ich möchte die Firma fit machen für die Zukunft", erklärt Kugler und ist optimistisch. Denn in diesem Jahr sehe es schon sehr gut aus.

Südkurier von Florian Unger